Seeurnen

Alles über Seeurnen

Alternative Beisetzungsformen erfreuen sich stetig wachsendem Zulauf. Besonders Seebestattungen sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden.

Seit 1934 ist es in Deutschland möglich, eine Seebestattung an Stelle einer Erdbestattung zu wählen. Dabei wird die Asche des Verstorbenen jedoch nicht einfach ins Meer gestreut. Die Asche wird in eine spezielle Urne für Seebestattungen – eine Seeurne – gefüllt. Diese Seeurne wird bei der Bestattung dem Meer übergeben und sinkt bis auf den Grund, wo sie sich schließlich zersetzt. So entsteht eine Grabstätte auf dem Meeresgrund.

Urnen für Seebestattungen

Für eine Seebestattung sind spezielle Urnen nötig, die aus ökologisch abbaubaren Materialien bestehen. Außerdem müssen sie sich im Wasser möglichst schnell auflösen, damit die Asche freigegeben werden kann. Meist bestehen sie aus Zellulose oder Sulfiden. Zellulose ist weiter verbreitet und in allen europäischen Ländern erlaubt. Weitere Materialien sind Tonolith, Halit, Pappmaché oder Salz.

Wie schnell sich die Seeurne zersetzt, hängt von verschiedenen Punkten ab. So spielt natürlich das Material eine Rolle. Außerdem wirken sich Strömung und Wasserdruck auf dem Meeresboden und der Salzgehalt auf die Auslösung aus. Es lässt sich jedoch sagen, dass sich Seeurnen in der Regen innerhalb von 12-24 Stunden vollständig auflösen.

Auch das Gewicht der Seeurne ist von Bedeutung. Schließlich muss die Urne bis auf den Meeresgrund sinken und muss daher schwer genug sein, um nicht doch noch an Land gespült zu werden.

Unter ökologischen Gesichtspunkten schneidet die Seeurne positiv ab und ist besonders nachhaltig. Weder die Asche noch das Material der Seeurne schaden dem Ökosystem im Meer. Nachdem die Urne dem Meer übergeben wird, löst sie sich schon nach Stunden vollständig auf. Die Asche, die dabei freigegeben wird, wird vom Sand am Meeresboden bedeckt. So gehen die in Urne und Asche enthaltenen Nährstoffe in das Ökosystem des Meeres über und der Kreislauf der Natur schließt sich.

Generell muss eine Seeurne also drei Anforderungen entsprechen:

1. Sie muss wasserlöslich sein.

2. Sie muss schwer genug sein, um auf den Meeresgrund zu sinken.

3. Sie muss vollständig biologisch abbaubar sein, inkl. Kleber und Farben.

Wo ist eine Seebestattung möglich?

Die Seebestattung ist im Bereich des Küstenmeeres über „rauem Grund“ gestattet. Dort wird weder gefischt, noch Wassersport betrieben. Diese Gebiete werden auf Seekarten gesondert ausgezeichnet. Seebestattungen finden in Deutschland normalerweise in der Nord- und Ostsee statt. Auf besonderen Wunsch können sie aber auch im Atlantik und im Mittelmeer durchgeführt werden.